Nach einer Blockade der Firmenzentrale von Heidelberg Cement sind heute vier Aktivist*innen vor Gericht wegen Hausfriedensbruch zu einer Zahlung von 2100 € verpflichtet worden. Die Aktivist*innen sprechen von einem Skandal, da legitimer Protest durch einen Milliardenkonzern kriminalisiert wir. Die Aktion gegen Zerstörung von Klima und Umwelt durch den Konzern sehen sie als das eigentliche Verbrechen.
Nach dem Protest , die Teil eines bundesweiten Aktionstages für Klimagerechtigkeit war, hatte der Zementkonzern Strafantrag gegen 17 Aktivist*innen gestellt. 4 Aktivist*innen die ein Vordach besetzt hatten wurden angeklagt, die restlichen Verfahren eingestellt. „Es steht in keinem Vergleich: Heidelberg Cement beutet Menschen aus, und heizt die Klimakrise weiter an. Legitimen Protest dagegen versuchen sie hier und in anderen Ländern zu kriminalisieren.“ sagt Luca, so der selbstgewählte Name eines der Angeklagten.
Luca weiter: “Die aktuellen Katastrophen zeigen den dringenden Handlungsbedarf in der Klimakrise. Auch das Bundesverfassungsgericht sieht die Unzureichende Reaktion der Politik. Wenn die Gegenwart und Zukunft von Millionen Menschen zerstört wird, können und dürfen wir nicht untätig daneben stehen”.
Heidelberg Cement ist das zweitgrößte Zementunternehmen der Welt. Dieser Konzern betreibt weltweit Zementwerke und Tagebauten zum Abbau der Rohstoffe, unter anderem auf der Indonesischen Insel Java. Gegen den Widerstand der lokalen Bevölkerung soll dort ein Kalkstein-Tagebau entstehen. Die Aktivist*innen führten dies vor Gericht aus und warfen dem Konzern Menschenrechtsverletzungen vor. Die Zerstörung von Ökosystemen und Existenzgrundlagen sei ein “Rechtfertigender Notstand” der eine Übertretungen von Gesetzen zugunsten der Verhinderung einer größeren Gefahr erlaubt.
Weiterhin bezeichnen die Aktivist*innen Zement aufgrund der energieintensiven Herstellung als “Klimakiller”. Weltweit, ist die Zementindustrie ist für 7% der globalen Emissionen verantwortlich. “Zement ist ein Brandbeschleuniger der Klimakrise. Die aktuellen Katastrophen zeigen den dringenden Handlungsbedarf in der Klimakrise. Wir brauchen eine massive Reduktion der Zementproduktion und einen radikalen Wandel im Bauen! Das heißt: weniger Bauen, erneuerbare Baustoffe nutzen und Leerstand nutzbar machen.” fordert Luca.
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